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Hella – ein Strassenhund zieht ein Part 8 Sie ist angekommen

Im letzten Beitrag habe ich euch geschrieben wie unser neuer Strassenhund sich hier so fühlte.

In dem Jahr in dem wir sie jetzt schon bei uns haben, hat sie viele Fortschritte gemacht. Sie ist sehr schlau, aber hat keine Lust auf Intelligenzspiele. Auch so ist sie eher eine, die mal 5 Minuten spielt und dann auch genug hat. Wir fördern das, da wir auch in vielen Foren gelesen haben, dass ein Hund tatsächlich gute 20 Stunden Ruhe brauch. Und wir wollen keinen überdrehten Hund, den wir mit Gewalt aufpuschen. Wir lassen sie kommen. Das sind mehrmals am Tag so 5 Minuten und dann ist Ruhe. Sie will dann auch nix ausser vielleicht gestreichelt werden.

Und das will sie. Sobald wir uns ihr nähern, streckt sie uns ihren Bauch entgegen.

Nach etwas mehr als einem Jahr haben wir fast genau gemerkt, wann sie wirklich angekommen ist. Sie hat uns vertraut und mit uns gespielt und alles – aber eines Tages kam sie, statt immer so in Kniehöhe oder Fussende im Bett zu liegen, freiwillig zum Kopfteil und legte sich zwischen uns um mit uns innig zu schmussen. Das war der Moment an dem wir merkten – ja – sie akzeptiert jetzt ihr neues Leben und ist endlich zu Hause angekommen.

Also meinen Rat: Wenn ihr einen Hund aus dem Tierschutz holt, lasst ihn Hund sein. Gerade wenn sie schon die Welpenzeit hinter sich haben – sie zeigen euch was sie wollen. Und nicht jeder Hund will oder muss bis zur Erschöpfung ausgepowert werden. Lasst euch von ihm Führen – nicht an der Nase herum – Grenzen sind wichtig – aber beobachtet euer neues Familienmitglied. Zeigt ihr/ihm was ihr vorhabt und wartet ob Interesse besteht.

Und es dauert sehr oft gut ein Jahr, das hab ich auch schon bei anderen Specialdogs-Familien gelesen, bis der Hund tatsächlich angekommen ist. Gebt ihm die Zeit und werdet nicht ungeduldig. Sie werden sauber und ruhiger und vertrauen euch.

Wir sind sehr froh über unsere Entscheidung eine schon aus dem Welpenalter entwachsene Hündin aufzunehmen. Wir lieben jeden Tag mit ihr. Selbst wenn mal was nicht so läuft. Aber am Ende entschädigt ein entspannter Bauch, der gestreichelt werden will einen für alles.

 

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Hella – ein Strassenhund zieht ein Part 4 – Hoffnung

Das letzte mal habe ich euch berichtet, dass wir wegen Corona unseren rumänischen Strassenhund nicht in Empfang nehmen durften.

Unsere Betreunungsperson hatte uns noch mal informiert, dass sie versuchen wollten zu einem späteren Zeitpunkt noch mal das Veterinärsamt in Unterfranken zu kontakten, in der Hoffnung, dass vielleicht ein anderer Arzt das bearbeiten würde. Aber wir sollten uns darauf einstellen, dass es vielleicht doch erst Juni werden könnte

Und dann kam es: Weitere Lockerungen wurden bekannt gegeben. In Bayern wurde die Ausgangsbeschränkung zur Kontakbeschränkung geändert.

Die erneute Anfrage an das Veterinärsamt wurde tatsächlich von einem anderen Arzt bearbeitet. Und dieser hat sich doch tatsächlich die Mühe gemacht sich an diversen Stellen zu erkundigen, was denn jetzt erlaubt ist und was nicht.

Wir warteten also brav auf die Info….und sie kam…Hella durfte endlich einreisen. Sie wäre eine Woche später als geplant dabei.

Während ich das hier schreibe war sie schon unterwegs, mit ihren Freunden um endlich in Deutschland ein neues zu Hause zu bekommen.

Wir waren wahnsinnig aufgeregt.

Per Whatsapp Chat wurden wir von den Betreuern noch zig mal auf die Pflichten hingewiesen. Was zu beachten ist wenn sie ankommt. Was uns erwarten kann und wie schnell die kleinen doch auch ausbrechen können.

Wir warteten. In der Nacht wurde die Ankunft erwartet.

Ich berichte wie es war.

Fortsetzung folgt

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Hella – ein Strassenhund zieht ein Part 3 – die leere Transportbox

Beim letzten mal habe ich euch berichtet, dass wir auf unseren rumänischen Strassenhund warten.

Wir haben also alles vorbereitet. Unsere Kontaktperson hat immer mal wieder ein Update gebracht. Dann war der Termin gesetzt. Der Transport sollte am 1.5 losfahren und am Samstag hätten wir dann unser neues Familienmitglied in Empfang nehmen sollen.

So war es gedacht. Dann kam der Anruf unserer Kontaktperson. Hella darf nicht einreisen? Ja, Hella darf nicht einreisen.

Wegen Corona sind die Einreisebestimmungen in Bayern strenger. Das zuständige Veterinärsamt hat die Einreise nicht genehmigt und!!! – da der Übergabeort in einem anderen Bundesland wäre, würde das gegen die Ausgangsbeschrenkung von Bayern sprechen. Es gäbe keinen triftigen Grund für den Hund einzureisen und für uns ihn entgegen zu nehmen. Baff. Ausserdem wäre der Transport für das Tier durch die Grenzkontrollen erschwerter….Nun – es wird ja nicht nur unser Hund transportiert. In der Regel sind 20 Hunde auf dem Transporter. Der fährt also ob Hella dabei ist oder nicht.

Sie ist war nicht dabei. Und ein anderer Hundefreund konnte sich freuen. Er/Sie durfte den neuen Hund in Empfang nehmen. Wir müssen warten.

Zum Glück weiss der Hund nicht, dass er eigentlich ein eigenes Körbchen bekommen würde und wir auf sie warten.

Unsere Transportbox blieb leer.

Also haben wir gegen Söder und unser zuständiges Veterinärsamt gezetert. Wieder einmal haben wir untereinander darauf hingewiesen, dass wir zwar in das andere Bundesland zum Arbeiten durften, aber nicht unseren Hund abholen.

Noch war nicht klar, wann sie Hella bringen können. Nächste Woche oder nächsten Monat, oder drei Monate. Wir waren auf jeden Fall ziemlich enttäuscht und richtig traurig. Unsere Betreuerin sagte, wenn wir wollen könnten wir auch zurücktreten. Zurücktreten? Auf keinen Fall. Sie hatte schon ihren Platz in unseren Herzen eingenommen. Nur ihr Körbchen sollte sie noch füllen. Wir blickten also auf den leeren Transportkorb und das noch ordentliche Körbchen mit schweren Herzen packten wir die Körbchen weg, damit sich nicht eine der Katzen darin verewigt. Schweren Herzens drückten wir uns und die Katzen uns sagten Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben. Wir warten solange es dauert.

Mehr beim nächsten mal

Fortsetzung folgt.

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Hella – ein Strassenhund zieht ein. Part 2

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Im letzten Beitrag habe ich euch ja kurz geschildert wieso wir einen neuen Hund haben wollen.

So langsam nahm dann die ganze Adoptionssache Formen an. Wir hatten eine Anfrage gestartet für einen süssen Hund, der aber zuviel Interessenten hatte. Auf Facebook hatte ich dann den Aufruf für Hella gesehen. Noch keine Anfrage – unvorstellbar. Kurzentschlossen haben wir sie ins Herz geschlossen und für sie angefragt.

Es kam auch schnell die Antwort, dass sie zu haben sei. Jetzt wurde es intim. Natürlich wollen die Vermittler wissen wo ihre Hunde hingehen. Es kam ein Anruf und die ersten Daten wurden gegen gecheckt. Wir wurden aufgeklärt, was erwartet wurde von den neuen Hundeeltern.

Hella ist ein Strassenhund. Strassenhunde haben oft die Bedürfnisse auszubüxen und da sind sie wohl auch wahre Meister. Wir wurden instruiert, dass sie die ersten sechs Wochen auf keinen Fall ohne Leine gehen dürfe. Und auch nur mit doppelt gesicherter Leine, damit sie ja keine Chance bekäme sich herauszuwinden. Und ein Sicherheitsgeschirr ist Pflicht.

Am Telefon wurden wir dann auch informiert, dass sie einen Transport nach Deutschland organisieren konnten. Durch Corona war das nicht einfach. Die Grenzen waren alle zu und keine Chance die Tiere nach Deutschland zu bringen. Auf Facebook hatte ich schon gesehen, dass sie mit dem Veterinäramt in Kontakt getreten waren und Bedingungen ausgehandelt hatten. Es durften wieder Transporte stattfinden. Natürlich nur mit extremen Hygienevorschriften – Abstand, Mundschutz. Das Bekannte.

Die Tiere werden nur in einer stabilen Hundebox übergeben. Sicherheitsgeschirr ist Pflicht. Der Kontakt zwischen den anderen Adoptanten ist verboten. Wir stellen die Box vor den Transporter, ziehen und 2 Meter zurück. Die Fahrer leinen sie an, packen sie in die Box und ziehen sich dann auch zurück. Wir nehmen die Box, kontrollieren die Papiere und fahren, ohne Umwege nach Hause. Klingt furchtbar – aber so bekommen wir wenigstens unser neues Familienmitglied.

Die Instruktionen bekamen wir dann noch mal über Whatsapp und auch die Kontodaten. Bezahlt wurden die Schutzgebühr, die Kastration und das Schicherheitsgeschirr.

Jeden Tag schauten wir auf deren Homepage und warteten ob endlich „Reserviert“ auf ihrem Profil erschien. Und dann war es soweit – sie ist reserviert. Es waren noch zwei Wochen, bis wir sie dann übernehmen konnten.

Während der Wartezeit haben wir uns eingelesen und  uns Videos auf YouTube angeschaut. Vor allem dieses hier kann ich empfehlen. Ein Tierheimhund zieht ein – was ist zu beachten. Das fand ich sehr hilfreich.

Jetzt heisst es abwarten und freuen.

Fortsetzung folgt.

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Hella – Ein Strassenhund zieht ein. Part 1

Nach dem ich euch unsere kleine Hella vorgestellt habe – will ich euch auch ein bisschen erzählen, wie wir sie bekommen haben.

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Wir haben lange gesagt, wenn die Hündin stirbt, dann erstmal kein Hund. Ja, definitiv – wir wollen keinen Hund mehr.

Als letztes Jahr im Februar unser 15 jähriger Rüde ging, war das schon sehr schwer. Aber es war noch die Hündin da. Sie hat uns dieses Jahr im März verlassen.

Leute, ich hätte niemals gedacht, dass kein Hund zu haben, so eine Lücke hinterlässt. Wir haben noch zwei Katzen, die auch ganz toll sind – aber halt ruhig und schlafen – so ein Hund ist Leben.

Wir haben also ziemlich getrauert um die letzte Hündin, die wir haben wollten. Sogar mein Mann trauerte mehr, als ich erwartet hätte.

Irgendwann ist dann doch der Wunsch erwacht: wir wollen einen neuen Hund. Also haben wir online Tierheime angeschaut – die armen Hunde – fast alle haben eine Macke, oder sind alt. Da blutet einem das Herz. Aber sie werden sehr gut betreut. Ich hoffe, dass es geduldige Menschen gibt, die sich ihnen annehmen. Aber ich trau mir das nicht zu einen verkorksten Hund zu rehabilitieren.

Wir wollten aber keinen zu alten, da wir ja gerade erst mit einem Verlust fertig werden mussten und das nicht in wenigen Jahren wieder wollten. Irgendwann sind wir dann über Kleinanzeigen auf die Tierschutzorganisationen im Ausland gelandet. Und da war es klar. Wir müssen unbedingt einen der armen Strassenhunde ein sicheres Zu Hause geben. Ich habe mich oft gefragt, warum sich die Leute Tiere aus dem Ausland holen – nachdem ich die Bilder und Geschichten gelesen habe, weiss ich warum.

Die Tiere in unseren Heimen sind wenigstens gut versorgt uns sicher.

Wir haben Warnungen gelesen, dass viele unseriöse Vereine unterwegs sind. Das hat uns schon bisschen verunsichert.

Manche Tierschutzvereine haben keine Homepage oder eine veraltete. Über Facebook kann man zwar neuere Beiträge sehen, aber es fehlte uns einfach eine übersichtliche Liste mit Bildern und ein bisschen Hintergrund zu dem Hund.

Dann sind wir auf SpecialDogs e.V. gestossen. Die Homepage ist ansprechend und man findet schnell die zu vermittelten Hunde. Zusätzlich habe ich bei Facebook noch auf deren aktuellen Beiträge geschaut und da habe ich Hella gesehen. Noch keine einzige Anfrage war für sie eingegangen. Warum? Wir konnten es nicht verstehen. Sie ist so süss – also haben wir angefragt.

Corona erschwerte natürlich die Vermittlung und wir waren uns nicht sicher, ob wir überhaupt einen Hund vermittelt bekommen. Da die Grenzen alle zu gemacht wurden, konnten keine Tiere hier her transportiert werden. Wir hofften auf die Lockerung.

Aber auch die Vermittler haben sich angepasst. Es erfolgte ein Telefonat und es wurde eine Videobegehung des Hauses und Grundstücks geplant.

Dazu mehr beim nächsten mal.

Fortsetzung folgt.

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